Bunte Blätter - Klavierkonzert

„Schönsten Dank, mein Robert, für Dein schönes, inniges Geschenk – es war das Schönste, was Du mir schenken konntest, denn es kam aus Deinem Herzen.“
Mit diesen Worten bedankte sich Clara Wieck für ein kleines handgeschriebenes Stück, das Robert Schumann ihr – zwei Jahre vor ihrer Hochzeit – mit der Aufschrift „Wunsch. An meine geliebte Braut zum heiligen Abend 1838“ zugesendet hatte. In den Monaten zuvor hatte Schumann offenbar wie in einem Rausch eine ganze Flut kurzer Klavierstücke – „putzige Dinger“, wie er sie selbst nannte – komponiert und wurde damit zu einem Meister der aphoristischen Kurzform. Noch im selben Jahr stellte er 13 dieser Stücke zu den heute weltberühmten Kinderszenen zusammen. Eine Reihe weiterer Stücke veröffentlichte er erst Jahre später unter dem Titel Bunte Blätter.
Zehn Jahre zuvor – wenige Monate vor seinem frühen Tod – skizzierte Schubert die Drei Klavierstücke. In ihrer epischen Weite bilden sie einen starken Kontrast zu Schumanns Aphorismen, doch ihr intimer, bewegender Tonfall verbindet sie auf besondere Weise mit seinem Stil. Es ist nicht von ungefähr, dass Schumann maßgeblich dazu beitrug, dass Schubert nicht in Vergessenheit geriet.
Die emotionale Tiefe und die freie, improvisatorische Form von Mozarts c-Moll-Fantasie, in der unterschiedliche Gefühlslagen unmittelbar nebeneinanderstehen, dienten den Komponisten der Romantik sicherlich als Inspirationsquelle. Mozart war sich der außergewöhnlichen Ausdruckskraft seiner c-Moll-Fantasie bewusst und gab seiner Schülerin und Freundin Therese Trattner ausführliche Erläuterungen zur Interpretation – ein bemerkenswertes Zeugnis, da er sich sonst kaum zu seiner eigenen Kunst äußerte.